kofferdamtechnik.de – Informationen zu modernen zahnärztlichen Isolations-Techniken
Priv.-Doz. Dr. M. Oliver Ahlers
Kofferdam in der adhäsiven Zahnerhaltung, Seite 5

Abschließende Fragen

Abbildung 14
Foto: Dipl. Foto-Design. Dagmar Claußen

Abb. 14: Fertig angelegter Kofferdam zur Isolation des Oberkieferfrontzahnbereiches (14 bis 24)

Wie die Abbildungen zeigen, ist der Kofferdam insgesamt bei dieser Arbeitstechnik und der dargestellten Größe des Isolationsfeldes mit den gezeigten Universalklammern oder Wedjets (Hygienic) bzw. Snaplets (Sigma) allein als Retentionsmittel ausreichend sicher und reproduzierbar anzulegen (Abbildung 14).

Abbildung 15
Abb. 15: Überflüssig: Das früher übliche Befestigen
des Kofferdams mit Zahnseide an Einzelzähnen

Das früher übliche aufwendige Isolieren zahlreicher Einzelzähne mit Zahnseideligaturen ist nur noch in besonderen Einzelfällen sinnvoll (Abbildung 15).

Noch ein Tip: Um den Kofferdam soweit zervikal zu plazieren, daß zu behandelnde Oberkieferzähne vollständig isoliert und entblößt sind, empfiehlt sich das Umschlagen („Invertieren“) der Folie. Diese wird hierfür vom Zahn „per Hand“ weggezogen und mit Zahnseide bis zum Gingivalsaum verdrängt. Gegebenenfalls muß mit dem Luftpüster axial am Zahn geblasen werden, damit die Folie schließlich zum Zahn hin umklappt („Inversion“) 13,18.

Abbildung 16

Abb. 16: Isolation der OK-Front mit konventionellem Metallrahmen und Bildung einer "Tasche" zum Auffangen von Flüssigkeiten


Wasserspray bei angelegtem Kofferdam?

In der adhäsiven Zahnerhaltung wird Wasserspray zur Entfernung von Konditionierungsmitteln (Phosphorsäure) benötigt. Arbeitssystematik und Patientenkomfort verlagen hier nach einer Lösung, die sicherstellt, daß hierbei nicht vollständig abgesaugte Wassermengen dem Patienten nicht über den Rand des Kofferdamrahmens am Hals herunter laufen. In der Vergangenheit erforderte dies, die Folie so über den verwendeten Rahmen zu ziehen, daß hierbei eine „Tasche“ entstand (Abbildung 16).

Abbildung 17
Foto: Dipl. Foto-Design. Dagmar Claußen

Abb. 17: Der breite Rand des Safe-T-Frame in Kombination mit dem zwischen beiden Rahmenhälften eingeklemmten Kofferdamtuch bildet ein hilfreiches Hindernis zum Auffangen kleinerer Flüssigkeitsmengen


Abbildung 18

Abb. 18: Kleinere Wassermenge - die trotz konsequenter Absaugung mit großem Sauger leicht entweicht - im Kofferdamrahmen aufgefangen

Dieses Vorgehen ist aber aufwendig, engt das Behandlungsfeld ein und erhöht den Zug auf die Kofferdamklammer. Das hier beschriebene Vorgehen (siehe bereits Abbildung 4) hingegen ermöglicht eine Absaugung des Wassersprays trotz angelegten Kofferdams ohne besondere Maßnahmen. Die Grundlage dafür ist dasa Profil des hier gezeigten Kofferdamrahmens, das die Folie fest und dicht hält und dabei bewußt einen zusätzlichen breiten äußeren Rand aufweist (Abbildung 17), der ein natürliches „Hindernis“ für kleinere Flüssigkeitsmengen bildet (Abbildung 18).



Zusammenfassung

Die Isolation des Behandlungsfeldes mit Kofferdam ist aus der modernen Zahnheilkunde, insbesondere in Zusammenhang mit der Adhäsivtechnik, nicht mehr wegzudenken. Für den Einsatz im Rahmen umfangreicherer Restaurationen im Frontzahnbereich ist eine konsequente, systematische Vorgehensweise erforderlich. Im Team zwischen Zahnarzt und Zahnarzthelferin läßt sich dieses Ziel mittels der vorgestellten Arbeitstechniken und Hilfsmittel leicht einhalten.


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